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Technischer Fortschritt in der Schweiz: Ein kurzer Ueberblick

Harabi, Najib (1993): Technischer Fortschritt in der Schweiz: Ein kurzer Ueberblick. Published in: WWI-Arbeitspapiere, Reihe D No. Nr. 26 : pp. 1-24.

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Abstract

Das Ziel der vorliegenden Abhandlung bestand darin, einen kurzen Ueberblick über neuere empirische Ergebnisse betreffend die Messung und Imitation bzw. Diffusion des technischen Fortschritts in der Schweiz zu liefern. Die dabei erzielten Resultate können wie folgt kurz zusammengefasst werden:

- Gemessen an den eingesetzten Inputs ("F&E-Ausgaben" und "F&E-Personal") und an den daraus resultierenden "Zwischenprodukten" ("wissenschaftlichen Publikationen" und "Patenten") rangiert die Schweiz generell unter den innovativsten Ländern der Welt. Diese Aussage trifft allerdings nicht für alle Wirtschaftszweige gleichermassen zu.

- In der Schweiz hat die empirische Outputforschung mit den zwei Untersuchungen von Harabi (1988, 1991) und der KOF (1992) erst angefangen und es bedarf weiterer empirischer Studien, um besser abgestützte und robustere Ergebnisse zu erzielen. Die vorläufigen Resultate weisen generell auf eine hohe Innovationskraft der Schweizer Industrie auch im internationalen Vergleich hin. Diese Aussage trifft allerdings nicht für alle Märkte (Wirtschaftszweige) bzw. alle Unternehmen gleichermassen zu. Elektronik und chemische Industrie sind beispielsweise innovativer als die Bekleidungs- oder Papierindustrie.

- Imitation spielt in der technologischen und industriellen Praxis eine zentrale Rolle und ist gerade für kleine, diffusionsorientierte Länder wie die Schweiz von grundlegender Bedeutung. Dennoch ist sie in der empirischen Literatur bisher nur wenig untersucht worden. Die meisten ökonomisch fundierten Technologie-Studien befassen sich eher mit der Innovationsphase oder mit Teilaspekten der Diffusionsphase. Die hier erstmals vorliegenden empirischen Ergebnisse für die Schweiz bezüglich der Anzahl imitationsfähiger Unternehmen, Imitationszeit und Imitationskosten zeigen, dass die Bedingungen für Imitation bzw. Diffusion, zumindest bezüglich laufender Innovationen, insgesamt für dieses Land sehr günstig sind. Die Fähigkeit, relativ schnell und kostengünstig Innovationen zu imitieren, ist allerdings nicht gleichmässig auf alle Wirtschaftszweige verteilt. Auch hier gibt es beträchtliche interindustrielle Unterschiede, die auch die Unterschiede im F&E-Bereich und in den sonstigen technologischen Aktivitäten der untersuchten Branchen reflektieren.

- Patente scheinen ausserdem nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, wenn auch nicht überall mit der gleichen Wirksamkeit, eine gewisse Schutzfunktion für Innovationen zu garantieren. Dies manifestiert sich darin, dass bei den patentierten Innovationen die Anzahl imitationsfhiger Firmen kleiner, die Imitationszeit und die Imitationskosten grösser sind als bei den nicht-patentierten. Das Dilemma der temporären Eigentumsrechte "Patente", gleichzeitig ein Schutz für Innovatoren und ein informationsverbreitendes Instrument für Imitatoren zu sein, kommt hier klar zum Ausdruck.

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