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Bedeutung der Komplementärmedizin mit Fokus auf Homöopathie und Anthroposophische Medizin in Baden-Württemberg

Kern, Axel Olaf (2016): Bedeutung der Komplementärmedizin mit Fokus auf Homöopathie und Anthroposophische Medizin in Baden-Württemberg. Published in: CHSP Working Papers , Vol. 1, No. 2 (2016): pp. 7-33.

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Abstract

Komplementärmedizinische Therapien erfahren in der Bevölkerung zunehmende Resonanz. Im Jahr 2005 wurde das Kompetenzforum Homöopathie und Anthroposophie auf Initiative des BPI (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie) Baden-Württemberg und seiner Mitgliedsunternehmen gegründet. Darin sind homöopathische und anthroposophische Arzneimittelhersteller vertreten. Mit dieser Arbeit wird erstmals zusammengeführt, welche Bedeutung dem Versorgungsbereich der Komplementärmedizin in Baden-Württemberg zugemessen werden kann. Neben der Darstellung von homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittelherstellern in wirtschaftlicher Hinsicht wurden aus den verfügbaren Datenquellen die Leistungserbringer identifiziert, welche erkennbar im Wesentlichen komplementärmedizinische Therapien anbieten. Die 13 Hersteller von homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln mit Unternehmenssitz in Baden-Württemberg, die an der Befragung teilnahmen, beschäftigen insgesamt 3‘098 Mitarbeiter bei einem Gesamtumsatz von rd. 550 Mio. Euro. Dies entspricht einem Anteil von 7,5% des Gesamtumsatzes der pharmazeutischen Unternehmen, die ihren Sitz in Baden-Württemberg haben. Die Unternehmen sind geographisch betrachtet in überwiegender Zahl in Nordbaden sowie in Nordwürttemberg angesiedelt. Für die Versorgung der Patienten kommt gerade Ärztinnen und Ärzten auch im Bereich Homöopathie und Anthroposophische Medizin wesentliche Bedeutung zu. Entsprechend der nach Weiterbildungsordnung geregelten Spezialisierung waren im Jahr 2013 in Deutschland 4‘845 niedergelassene Homöopathen und 10‘625 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für Naturheilverfahren tätig. Im Vergleich zu der Zahl aller Ärztinnen und Ärzte in Deutschland mit diesen Zusatz-Weiterbildungen praktizieren in Baden-Württemberg 15,4% (746) aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte nach den Therapiemethoden der Homöopathie und 16,1% (1‘706) wenden Therapien aus dem Bereich der Naturheilverfahren an. Dies stellt eine leicht überproportionale Verteilung dar, da der Bevölkerungsanteil Baden-Württembergs an der Gesamtbevölkerung Deutschlands 13,2% beträgt. Neben Ärztinnen und Ärzten mit diesen Zusatzweiterbildungen arbeiten in Baden-Württemberg 220 Ärztinnen und Ärzte mit anthroposophischer Ausrichtung in Arztpraxen und stationären Einrichtungen, 1‘273 Heilpraktiker (klassische Homöopathen), 45 Veterinärmediziner, 236 Hebammen sowie 144 ganzheitlich praktizierende Zahnmediziner. Dies bedeutet, dass 4‘323 professionelle Leistungserbringer in Baden-Württemberg mit Schwerpunkt komplementärmedizinischer Therapien tätig sind. Insbesondere die Regionen um die Städte Stuttgart und Freiburg weisen überdurchschnittlich hohe Zahlen an Leistungserbringern auf im Vergleich zu den anderen Regionen und Landkreisen.

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